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a bicycle trip around the USA
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Der Norden

Der Norden hat mir gut gefallen, jedoch ist es landschaftlich gesehen eher wie bei uns zu Hause. Sicherlich hat er mich deshalb weniger beeindruckt als der Süden. Der westliche Teil in den Bergen von British Columbia, sowie der östliche Teil von den Grossen Seen nach Québec waren sehr schön. Die Prärien gehören bei einer Rundreise, wie wir es gemacht haben dazu. Sie sind schön, aber ich fand es zum Teil etwas langweilig. Hätte ich nur zwei Wochen zur Verfügung, würde ich sicher nicht die Prärien bereisen.

Routenplanung
Wir haben am Anfang versucht dem Transcanadatrail zu folgen, haben aber schnell feststellen müssen, dass dieser Trail für eine Durchquerung Kanadas nicht zu empfehlen ist. Er führt über viele Umwege und ist an manchen Stellen eher fürs Wandern geeignet. Wir sind daher den Tipps der Locals gefolgt. Alle haben uns empfohlen den Highway 1 zu vermeiden, da dieser eher einer Autobahn ähnle. Der Highway 3, der in British Columbia mehr oder weniger der Grenze zur USA folgt sei besser. Wir haben diesen Tipp dann erstmal verfolgt, fanden aber die Strasse ziemlich vielbefahren und zum Teil das Fahrverhalten der Kanadier ziemlich gefährlich. Man muss dazu vielleicht noch sagen, dass wir Ende Juli, Mitten in der Ferienzeit unterwegs waren. Um dem Verkehr auszuweichen sind wir in den Kootenays einer kleinen Strasse, die zwischen Hwy 1und 3 liegt gefolgt. Das war unglaublich schön und sehr verkehrsarm. Ich würde diese Strasse unbedingt empfehlen (Die Strasse führt durch Fauquier und Kaslo). Durch die Prärien haben wir auch versucht möglichst dem Hwy 1 auszuweichen. In der nähe zur US-Grenze hat es schöne kleine Landstrassen, die sehr angenehm zu fahren sind. Verfahren kann man sich in den Prärien kaum, die Strassen sind alle in einem Ost-West-/ Süd-Nordraster ausgelegt und Karten gibt es bei den Informationsbüro umsonst. Für uns war Chicago eine Stadt, die wir unbedingt sehen wollten. Da die Winde in der Prärie meistens von Nordwesten her wehen, sind wir auf der Höhe von North Dakota wieder in die USA zurück um dann möglichst in einem direkten Weg nach Chicago zu gelangen. Es lohnt sich ab und zu in 'Google-maps' abzuchecken, ob es nicht einen Fahrradtrail hat. Von der Grenze von North Dakota zu Minnesota bis nach Chicago waren wir fast nur auf Fahrradtrails. Es hat in der Gegend nämlich viele Bahnlinien, die in Fahrradtrails umgenutzt wurden. Von Chicago sind wir anhand von Karten und 'Google-maps' zum Lake Erie gelangt. Vom Lake Erie aus bis nach Québec, braucht man die Route eigentlich kaum mehr zu planen, da man immer irgendeinem ausgeschilderten Trail dem Wasser entlang folgen kann.

Strassen und Verkehr
In British Columbia war der Verkehr auf dem Hwy 3 ziemlich dicht und die Strasse nicht sehr breit. Die kleinen Strassen in den Kootenays waren zum Fahrrad fahren ideal. In den Prärien merkt man, dass es einfacher war Strassen zu bauen und man hat auf den vielbefahrenen Strassen einen breiten Seitenstreifen zur Verfügung. Die Landstrassen sind kaum befahren. Auch von Chicago nach Québec sind die Strassen, die dem Wasser entlang führen ziemlich wenig befahren, da immer irgendwo in der Nähe eine Autobahn ist, die den Verkehr absorbiert. Von Toronto nach Québec führt der ausgeschilderte Trail abwechslungsweise über Landstrassen und Fahrradwege. Aufpassen muss man etwas bei der Durchquerung von Buffalo. Das war ziemlich verkehrsdicht...

Zeltplätze
In British Columbia hielten wir zuerst immer nach den 'Provincial Parks' ausschau. Diese sind jedoch sehr teuer (25-35$), bieten oft keine Dusche und kein Trinkwasser und sind oft voll. Einmal haben wir, obwohl der Zeltplatz voll war eine Runde gedreht und konnten dann mit ein paar Wanderer den Platz teilen. Die privaten Zeltplätze waren in British Columbia etwas günstiger und da fanden wir jedesmal einen Platz. Wer keine Angst vor den Bären hat, findet hier überall einen schönen Wald zum schlafen. Bäche und Seen hat es in BC überall, sodass man sich einfach waschen kann. In den Prärien hatte es fast bei jeder Ortschaft einen Park in dem man für etwa 10$ übernachten konnte. Diese Parks sind auf den Karten, die in den Informationsbüros von Alberta und Saskatchewan verteilt werden aufgezeichnet und daher einfach auszufinden. Von North Dakota bis zum Lake Erie haben wir wieder anhand von 'Google-maps' nach 'campgrounds' gesucht. Da die Zeltplätze im östlichen Teil Kanadas ziemlich teuer waren (35$), wir uns sicher fühlten und wir immer am Wasser waren, haben wir angefangen wild zu campen. Wir haben immer sehr einfach ein schönes Plätzchen gefunden und hatten so nie Probleme.

Klima
Wir sind Ende Juli in Vancouver gestartet und Mitte September in Québec angekommen. In British Columbia war es entgegen meinen Erwartungen angenehm warm und zum Teil überraschend heiss. Im Okanagan Valley wachsen Pfirsiche und das Klima ähnelt eher dem von Spanien... Auch in den Prärien haben wir Temperaturen um die 38°C erlebt. In der Region der Seen, bis nach Québec waren die Temperaturen sehr angenehm, das Wetter ideal. Es war sehr schön inm Sptember in Québec zu sein, da die Wälder sich von ihrer farbigsten Seite zeigen. Im Allgemeinen war das Jahr 2012 sehr trocken und wir haben selten Regen erlebt. Die Winde sind für die Durchquerung der Prärien (Von British Columbia nach Chicago) der wichtigste Faktor und können zum Freund oder Feind werden. Der Wind weht meistens von Nordwesten her.

Gelände
Die Berge von British Columbia waren aus meiner Sicht nicht sehr schwierig. Sicher ist es nicht flach, aber die Neigung ist nicht sehr steil und die Pässe nicht sehr hoch. Um die Pässe zu umgehen machen die Strassen aber zum Teil einen Umweg von paar Kilometern. So fuhren wir in den Kootnays 100km südwärts und am nächsten Tag 100km nordwärts... Von Alberta bis nach Québec ist es mehr oder weniger flach.